Kleine Gewürzkunde

Anissamen
wird aus der im Mittelmeerraum heimischen Anispflanze gewonnen. Schon um 1500 v. Chr. wurde er wegen seiner gesundheitlichen Vorzüge in einer Schrift erwähnt. Die Hauptanbaugebiete sind Syrien, Ägypten, Türkei, Italien, Bulgarien und Spanien. Gemahlener Anis verliert schnell sein Aroma, deshalb in kleinen Mengen und ungemahlen kaufen. Frisch gemahlen hat er doppelt soviel Würzkraft wie die ganzen Körner. Der Geschmack ist süßlich-würzig. Anis wird für Süßspeisen, Gebäck und Brot verwendet. Bei der alljährlichen Weihnachtsbäckerei wird er häufig mit Ingwer, Vanille und Nelken kombiniert.

Ingwer
gibt es seit Urzeiten als Magenheilmittel. Er kommt aus Indien, Japan, China und Afrika. Ingwer gibt es kandiert, frisch, getrocknet und gemahlen. Er ist vorwiegend Backgewürz, kann aber auch zu Cremespeisen und zum Einmachen verwendet werden. Er ist scharf-brennend im Geschmack. Kandierter Ingwer ist ein beliebtes Konfekt und kann geschnitten für die Pralinenherstellung verwendet werden.

Kardamon
Gehört zu den Ingwergewächsen. Man schreibt dem Gewürz, das aus Indien und Sri Lanka stammt, magenanregende Wirkung zu. Der Geschmack ist pikant-aromatisch. Die getrockneten Fruchtschoten werden entweder in der Schale gemahlen oder ganz, als Kardamonsaat, in den Handel gebracht. Mit Kardamon würzt man Lebkuchen, Gewürzplätzchen und Kuchen.

Koriander
Gilt als typisches Kuchengewürz. Man findet die pfeffernußgroße Frucht in Marokko, aber auch in Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Rußland. Der Geschmack ist orangenschalig, würzig-lieblich. Koriander gibt es als Samen, jedoch meistens gemahlen. Verwendet wird dieses Gewürz für Spekulatius-und Brotbäckerei. Bei der Dosierung sollte man vorsichtig sein, Koriander ist recht geschmacksintensiv.

Muskatnuß
Die Muskatnuß ist die Frucht des Muskatbaumes. Sie ist in Brasilien, Sansibar, Indonesien und Java zu Hause. Die kleinen Nüsse (Samenkerne) werden von einem Samenmantel umgeben, den man Macisblüte nennt. Der Geschmack ist angenehm würzig. Die Muskatnüsse werden gekalkt, um sie vor Insekten und anderen Keimen zu schützen. Für Teige sollte nur ein Hauch verwendet werden.

Nelken
Sie sind neben ihrem würzigen Aroma als keimtötend und Magenheilmittel bekannt. Schon die alten Ägypter kannten dieses Gewürz, das aus Ostafrika, Madagaskar, Indonesien und Brasilien stammt. Sie wurden früher Nägele oder Negelkes genannt, weil sie den damals handgeschmiedeten Nägeln ähnelten. Ihr Geschmack ist brennend, stark würzig. Sie sind im Handel als getrocknete Blütenknospen oder als Pulver erhältlich. Pulverisiert würzt man Honig- und Pfefferkuchen sowie Printen damit.

Safran
Auch Saffrich genannt, kommt aus dem Morgenland. Safran wird aus Blütennarben einer asiatischen Krokuspflanze gewonnen und färbt Speisen appetitlich gelb-bräunlich. Wird als teuerstes Gewürz der Welt bezeichnet, weil man für ein Kilo ca. 80000 Blüten benötigt. Der Geschmack ist würzig-bitter bis scharf. Im Handel gibt es Safran gemahlen oder als Fäden. Zum Würzen läßt man Fäden in etwas heißen Wasser ziehen.